8 Fragen an Hellmuth Opitz

1. Hast du einen festen „Schreibplatz“ und wenn ja, wie sieht der aus?
Ein wuchtiger Schreibtisch mit Rolladen-Verschlüssen aus der Gründerzeit, schwer wie ein Öltanker, aber unkaputtbar. An der Wand vor mir ein Filmplakat von Truffauts Auf Liebe und Tod (die wichtigsten poetischen Themen) sowie ein Foto der kanadischen Folkrockband Cowboy Junkies mit der bezaubernden Margo Timmins als Sängerin, die vor Urzeiten mal interviewen durfte.

2. Welches Buch hat dich (in letzter Zeit) besonders berührt/fasziniert?
Die langen Abende von Elizabeth Strout, ein wunderbarer Roman um eine dicke unleidliche Hauptprotagonistin namens Olive Kitteridge, die noch mal ein spätes Liebesglück erlebt.

3. Hast du dir im Nachhinein schon mal gewünscht, dass du in einem deiner Bücher etwas anders gemacht hättest?
Ich hätte mit meinem Debüt-Gedichtband noch ein paar Jahre warten sollen. Viele daraus würde ich heute nicht mehr so schreiben. Anderes wiederum nicht schlecht für 23 Jahre.

4. Planst du viel voraus oder schreibst du (auch mal) einfach drauf los?
Drauflos passiert nur noch sehr selten. Ich schreibe meine Gedichte im Kopf schon vor, so ungefähr 6- 8 Zeilen und erst relativ spät hin. So schgleift sich Überflüssiges schon beim Vor-Sich-Hinsprechen ab.

5. Wie alt warst du, als du angefangen hast zu schreiben und was war das?
Mit 17 Jahren als Bassist in einer Rockband, englische Songtexte

6. Du bist auf einer einsamen Insel gestrandet. Nur einer deiner Charaktere ist dabei. Welchen hättest du gerne an deiner Seite und warum?
Da ich Gedichte schreibe, sind keine ausgefeilten Charakterdarstellungen dabei, die sich in Personen verwandeln. Im Zweifelsfall aber die Angebetete aus dem Gedicht „Die Vereinigten Staaten von Susanna“ 😉

7. Wie kommst du auf die Themen deiner Bücher?
Durch Filme, Musik, Poesie oder Romane von anderen. Und manchmal auch durch Zeitgeschichte.

8. Tipps für Wunsch-Autor*innen, wie man beim Schreiben am Ball bleibt und nicht aufgibt?
Auch wenn das, was man gerade hinschreibt, einem wie totes Geröll vorkommt, erst mal weitermachen: Zwischen dem Geröll findet sich oft ein Rohdiamant.

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