Rosa Frau

Wenn Sibylles Großmutter in ihrem rosafarbenen Schlafrock die Dorfstraße entlangging, sahen die Erwachsenen stur geradeaus und ließen sich nichts anmerken. Nur unter sich nannten sie sie die Rosa Frau. Die Kinder lachten. Sie liefen zusammen, kaum hatten sie die alte Frau entdeckt, tuschelten, kicherten, knufften einander in die Seite und folgten ihr in einigem Abstand, bis sie sich zögernd nach ihnen umsah. Dann stoben sie kreischend auseinander.

Manchmal versteckte sie sich in der Nähe der Haltestelle und wartete auf den Schulbus. Doch wenn Sibylle die Großmutter rechtzeitig entdeckte, kauerte sie sich tief in ihren Sitz und fuhr einfach weiter bis ins nächste Dorf. Dann war das Mittagessen natürlich kalt, wenn sie nach Hause kam, und die Großmutter hockte traurig und mit vorwurfsvoller Miene vor ihrem unberührten Teller. Nur Sibylles kleiner Bruder panschte johlend in seiner Suppe oder zerquetschte die Kartoffeln zwischen seinen kurzen dicken Fingern.

Gelang es der Großmutter jedoch, Sibylle an der Haltestelle zu überraschen, dann strahlte ihr altes Gesicht; sie tätschelte ihrer Enkelin die Wangen, zupfte an ihrem Rock, umklammerte mit beiden Händen ihren Arm. Sibylle bockte, drehte und wand sich in ihrem Griff, doch die Spinnenfinger ließen sich nicht abschütteln. Sie musste den ganzen Weg bis zum Ende des Dorfes an der Seite der Großmutter zurücklegen. Mitten auf der Hauptstraße. Und hinter ihnen, ganz nah, die auf einmal mutig gewordenen Kinder, die mit grinsenden Fratzen das immer gleiche Spottlied sangen: „Rosa Frau, Rosa Frau, da läuft das Ferkel mit der Sau.”

Manchmal drehte Sibylle sich um und fauchte heiser und hochrot im Gesicht, aber die Fratzen blieben ihnen dicht auf den Fersen.

Der Einzige, der ihr hin und wieder zu Hilfe kam, war der Bürgermeister. Seit dreißig Jahren im Amt, genoss er einigen Respekt im Dorf. Er scheuchte die Horde mit einem Machtwort auseinander und grüßte die Großmutter höflich, ohne an ihrer Aufmachung Anstoß zu nehmen, und die Großmutter erwiderte artig: „Guten Tag, Herr Bürgermeister”, plötzlich wieder ganz Dame mit leicht gesenktem Haupt.

Einmal hatte er ihnen eine Frau aus der Stadt ins Haus geschickt. Sie sollte nach den Kindern sehen, nach den „Zuständen”, wie sie sich ausdrückte. Die Großmutter hatte einen guten Tag gehabt, der Schlafrock hing im Schrank, sie trug eine weiße Bluse mit einer gebügelten Kragenschleife, und der große Wohnraum, der auch als Esszimmer diente, glänzte vor Sauberkeit. Die Frau hatte sich alles genau angesehen, hatte Sibylle allerlei Fragen gestellt, den kleinen Bruder gestreichelt, war immer freundlicher geworden und hatte schließlich mit der Großmutter am runden Tisch Kaffee getrunken. Beim Abschied hatten die beiden sich einträchtig die Hände geschüttelt, und nur der Kopf der Großmutter hatte verdächtig gewackelt.

Danach war niemand mehr gekommen, und die Tage, an denen die Großmutter frisiert und mit gebügelter Kragenschleife am Frühstückstisch saß, waren immer seltener geworden.

Sie habe einen Wackelkontakt im Kopf, so pflegte sie zu sagen, und Sibylle stellte sich vor, dass bei irgendwelchen Erschütterungen da oben einfach das Licht ausging, weil die Birne nicht fest genug eingeschraubt war. Deshalb lief die Großmutter an vielen Tagen in ihrem Schlafrock herum und vergaß, sich Kleider anzuziehen, bevor sie das Haus verließ. Eigentlich tat sie Sibylle leid. Wenn nur die anderen Kinder nicht gewesen wären.

In den Pausen war es immer das Gleiche. Zuerst taten sie so, als sähen sie Sibylle nicht, und redeten, einer lauter als der andere, vom Ferkel und von der alten Sau, von Schweinemist in ihren Betten, von dem Fraß aus Kartoffelschalen und faulen Äpfeln in ihrem Trog. Sie prusteten, krächzten, und ihre Stimmen überschlugen sich. Dann taten sie plötzlich so, als hätten sie Sibylle gerade erst entdeckt, hielten sich die Nasen zu und rannten ans andere Ende des Schulhofs.

Im Bus saß Sibylle allein. Manchmal kniff sie die Augen zusammen, presste den Kopf an die Fensterscheibe und wünschte sich selbst einen Wackelkontakt. Es sollte finster bleiben. Sie wollte nichts mehr sehen.

Eine Zeit lang verrichtete die Großmutter alle Dinge wie zuvor, nur eben im Schlafrock. Sie kochte das Essen, putzte das Haus, wusch die Wäsche, erledigte die Einkäufe, hielt den kleinen Bruder sauber und sperrte ihn bei schönem Wetter in ein geräumiges Drahtgehege im Garten, wo er stundenlang auf dem Boden saß, mit den Fingern kleine Sandlöcher grub, Gräser und Stöckchen hineinstopfte und vor Vergnügen juchzte, wenn es ihm gelang, eine dicke Fliege, einen Käfer oder gar einen Schmetterling zu fangen und aufzuspießen.

Mit der Zeit jedoch kam es immer häufiger vor, dass beim Essen etwas fehlte, der Zucker ging aus, die Wurst, die Marmelade oder es gab keine frische Milch zum Frühstück.

So kam Sibylle ein rettender Einfall: Sie selbst wollte die Besorgungen machen, und falls sie auf diese Weise erreichen konnte, dass die Großmutter das Haus nicht mehr verließ, dann würden die anderen Kinder sie vielleicht vergessen. Kinder vergaßen schnell. Das hatte Sibylle oft genug gehört.

Drei Tage lang ging alles gut. Morgens verschloss Sibylle die Tür, und wenn sie mittags nach Hause kam, trug die Großmutter wie gewöhnlich das Essen auf. Sie schien sogar recht zufrieden damit zu sein, dass Sibylle ihr einen Teil der Arbeit abnahm und die Lebensmittel herbeischleppte.

Am vierten Tag jedoch, als Sibylle gerade aus dem Bus gestiegen war, schoss der rosa Schlafrock hinter einem Strauch hervor. Die Großmutter fiepte glücklich, krallte sich an Sibylles Arm, und der Spießrutenlauf begann von Neuem.

Im Haus stand das Küchenfenster offen. Dort musste sie ausgebrochen sein. Sibylle suchte im Schuppen ein paar Bretter zusammen und vernagelte drei Viertel der Fensteröffnung. Die Großmutter kauerte auf ihrem Schemel am Herd und sah zu. Einmal sagte sie streng: „Sibylle!” Es war die Stimme, die zu den gebügelten Kragenschleifen gehörte, und Sibylle erschrak. Doch dann war die Großmutter wieder still, und ihre Augen blieben dunkel.

Die Bretter halfen wenig. Die Großmutter fand immer neue Schlupflöcher. Sie kroch aus dem Kellerfenster oder besann sich auf den seit Jahren nicht mehr benutzten Hintereingang, räumte die Weckgläser und die Regale fort, fand irgendwo den Schlüssel und entwischte auf die Straße, als Sibylle eben die Haustür aufschloss.

An diesem Nachmittag sperrte Sibylle die Großmutter zum ersten Mal mit dem kleinen Bruder in dem Drahtgehege im Garten ein. Der Bruder grub kleine Sandlöcher, durchbohrte Käfer und juchzte, die Großmutter saß dabei, klatschte in die Hände oder trommelte mit den Fäusten einen dumpfen Wirbel auf den ausgetrockneten Boden. Sie schien sich in dem Gehege wohlzufühlen, und als Sibylle das Gatter öffnete, um den beiden Saft und Kaffee zu bringen, lächelte sie ihr freundlich zu und sagte: „Danke schön, liebes Kind.” Als säße sie wie ehedem am runden Esstisch.

Vormittags allerdings, während sie in der Schule war, wagte Sibylle nicht, die beiden draußen im Garten zu lassen. Das Haus lag zwar ein ganzes Stück außerhalb des Dorfes, aber Sibylle wollte kein Risiko eingehen. Wenn die anderen Kinder von der alten Frau im Gehege erfuhren, wäre alles umsonst gewesen. Sie musste die Großmutter verbergen, um jeden Preis, und schließlich blieb ihr nur noch die Kette.

Zufällig war sie im Schuppen darüber gestolpert und hatte die Kette mit ins Haus genommen, wie viele andere Dinge auch: verbogene Nägel, Schrauben, Draht, zerfetztes Zeitungspapier, um die Schlüssellöcher zuzustopfen, leere Flaschen, die von der angelehnten Tür gestürzt und zerbrochen waren, kaum dass die Großmutter sie aufgedrückt hatte. Mitten in diesem Durcheinander lag nun die Kette. Plötzlich wusste Sibylle, was sie zu tun hatte.

Das eine Ende der Kette befestigte sie an einem freistehenden Fachwerkbalken. Dann band sie der Großmutter ein Seidentuch um den Hals, damit die rostigen Kettenglieder die dünne Haut nicht aufscheuerten, streichelte ihr beruhigend den Kopf und ließ ein Vorhängeschloss im Nacken der Großmutter zuschnappen. Den Schlüssel hängte sie sich um den Hals. Dann rannte sie aus dem Haus. Beinahe hätte sie den Schulbus verpasst.

Mittags hörte sie schon am Gartentor das jämmerliche Geschrei ihres kleinen Bruders. Er, der sonst stundenlang friedlich auf dem Boden saß und die Fransen des Teppichs verknotete, stand brüllend vor Angst in der Ecke und wies mit ausgestrecktem Arm auf die Großmutter, die wie eine aufgezogene Tanzpuppe die immer gleichen Schritte vollführte. Sie stakste zierlich im Halbkreis herum, reckte bei jeder Wende den Hals, erweiterte nach und nach die Runden, bis die Kette ihr bei der nächsten Drehung unsanft den Kopf in den Nacken zog. Dann stieß sie ein kleines rostiges Kreischen aus, stolperte ein paar Schritte rückwärts, die Kette schleifte klirrend am Boden, und das Ganze begann von vorn.

Sibylle fasste sie behutsam bei der Hand. Zitternd blieb die Großmutter stehen. Ihr Atem ging heftig und rasselte in der Kehle. Der Bruder hatte aufgehört zu brüllen. Totenstille herrschte. Sibylle führte die Großmutter an den Tisch. Gehorsam setzte sie sich an ihren Platz. Sie zitterte noch immer und sah Sibylle fragend an. Ihre Augen waren groß und seltsam durchsichtig. Irgendwo hinter den milchigen Scheiben musste der Wackelkontakt sitzen. Sibylle nahm den Kopf der Großmutter in beide Hände und schüttelte ihn sanft. Die Kette schlängelte sich den mageren Rücken hinauf und hinunter. Sibylle versuchte es noch einmal. Diesmal schüttelte sie kräftiger. Die Großmutter seufzte. Das Zittern ließ nach, aber das Licht in ihren Augen blieb erloschen. Vielleicht war der Kontakt nun endgültig unterbrochen.

Am folgenden Tag war kein Laut zu hören, als Sibylle aus der Schule kam. Die Großmutter saß mit nackten Beinen am Tisch und hatte den rosa Schlafrock zwischen ihre Schenkel gestopft. Der kleine Bruder hockte in der am weitesten entfernten Ecke des Raums. Beide schenkten Sibylle nicht die geringste Beachtung. Erst als der Geruch des Essens aus der Küche herüberdrang, kam der kleine Bruder aus der Ecke und kletterte auf seinen Stuhl. Die Großmutter weigerte sich auch nach dem Essen, ihren Platz zu verlassen, obwohl Sibylle die Kette längst gelöst hatte. Sie krallte sich an der Tischkante fest, gluckste weinerlich und ließ sich durch nichts in den Garten locken. Schließlich musste Sibylle sie fast mit Gewalt fortzerren. Und da sah sie die Bescherung. In Zukunft durfte sie nicht vergessen, ihr einen Nachttopf ins Zimmer zu stellen.

Nach ein paar Tagen gab die Großmutter jeden Widerstand auf, reckte morgens bereitwillig den Hals, aß mittags ihre Kartoffeln, folgte am Nachmittag dem kleinen Bruder in das Gehege im Garten. Nur einmal hatte sie noch versucht, sich nachts aus dem Haus zu schleichen, aber Sibylle hatte das Knarren der Dielen gehört. Seither schlief sie bei ihr im Bett, obgleich die Großmutter in ihren Träumen zappelte wie eine lebendig gewordene Streichholzschachtel und Sibylle immer wieder ihre spitzen Knochen in den Leib stieß.

Früher hatte die Großmutter fast jeden Abend vorgelesen. Seite um Seite aus dem alten Meyers Konversationslexikon. Sie hatte behauptet, nur der gebildete Mensch könne es in der Welt zu etwas bringen. Jetzt übernahm Sibylle diese Gewohnheit. Anfangs hörte die Großmutter aufmerksam zu, spitzte gelegentlich die Lippen und sprach das eine oder andere Fremdwort nach. Bald jedoch begann sie sich zu langweilen. Sie rutschte von ihrem Stuhl herunter, krabbelte von einer Wand zur anderen, grunzte, kicherte, scheuerte ihr Hinterteil am Kleiderschrank, der seiner Größe wegen im Wohnraum stand, und an der Vitrine, so dass die Mokkatassen schepperten und selbst der kleine Bruder von seinen Teppichfransen aufsah und ohrenbetäubend zu schreien begann.

Eines Mittags saß die Großmutter aufrecht am Tisch. Sie trug einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse. Nur die Schuhe fehlten, denn die standen draußen im Flur, und so weit reichte die Kette nicht. Die rostigen Kettenglieder hatte sie unter der gebügelten Kragenschleife versteckt. Ihr Gesicht sah still aus, seltsam glatt. Nur in den Augen war ein heftiges Flackern. „Sibylle”, sagte sie, „ich möchte den Herrn Bürgermeister sprechen.” Und dann erlosch das Flackern wieder.

Danach stand sie nicht mehr auf. Sie aß kaum noch etwas, trank nur kleine Schlucke Wasser und sprach kein einziges Wort.

Der Einfachheit halber hielt Sibylle sie nun ständig an der Kette. Das andere Ende hatte sie dem Bett gegenüber am Fensterkreuz befestigt. So konnte sie selbst sich frei bewegen, die Einkäufe machen und die viele Hausarbeit erledigen, den kleinen Bruder und die Großmutter versorgen. Und manchmal lief sie hinter den anderen Kindern her, um ihnen beim Spielen zuzusehen. Seit einiger Zeit duldeten sie stillschweigend ihre Gegenwart und sangen das Spottlied nicht mehr.

Als die Frau aus der Stadt wieder kam, war Sibylle gerade damit beschäftigt, den rosa Schlafrock zu waschen. Das tat sie mindestens einmal in der Woche. Die Großmutter lag nackt im Bett und hatte bloß das dünn gescheuerte Seidentuch um den wunden Hals. Sie hielt die Augen geschlossen, ihre Beine waren blau angelaufen, und ihr Atem ging flach.

Später, nachdem stämmige Männer in weißen Hosen die Großmutter mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht hatten, sagte die Frau: „Das wirst du büßen.“ Sie sperrte Sibylle in ihr Zimmer und verschloss die Tür. Den kleinen Bruder bekam Sibylle nicht mehr zu Gesicht.

Am nächsten Tag musste sie neben der Frau durch das Dorf gehen. Alle wussten Bescheid. Die Erwachsenen sahen stur geradeaus. Die Kinder liefen zusammen. Eine ganze Horde. Sie gaben keinen Laut von sich, aber sie kamen näher und näher, und ihre Augen funkelten vor Gier.

Im Bus starrte Sibylle aus dem Fenster. Es war der Regionalbus, der in die nächste Stadt fuhr. Das Dorf, das Land – alles flog weg. Sie schlug den Kopf gegen die Scheibe. Die Frau neben ihr sah sie von der Seite an. „Du bist eine Mörderin”, sagte sie, und ihre Augen funkelten wie die Augen der Kinder. Sibylles Kopf schlug immer heftiger. Das Glas wurde rot. Es tat nicht weh. Gleich würde das Licht ausgehen.

 

Stefanie Viereck

Stefanie Viereck

Seitdem Stefanie Viereck schreibt, führt sie ein Doppelleben - und das gefällt ihr ganz hervorragend: Sie schätzt das Leben in der wirklichen Welt, in dem sie nur mit zwei Satteltaschen ausgerüstet zu einer Radtour ins Ungewisse aufbricht, an ihrem alten Haus auf dem Land werkelt oder einfach am Ofen sitzt, ein Glas Wein trinkt und ins Feuer schaut. Doch auch die erfundenen Welten haben es ihr angetan, in denen ihr keine Grenzen gesetzt sind und das Schicksal für Augenblicke beherrschbar erscheint.
Immer wieder - in der Badewanne, auf der Autobahn oder beim Beobachten der Wäsche im Auge der Waschmaschine, taucht sie in Gedanken in diese Welten ab und kehrt mit Ideen für ihre Erzählungen zurück.
Stefanie Viereck

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  • Nostalgia: pixabay.com

Ein Gedanke zu “Rosa Frau

  1. Sehr geehrte Frau Viereck,
    vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte Sie gerne um Ihre Einschätzung folgenden Sachverhalts bitten:
    Im Gymnasium meiner Tochter wird in der 9.Klasse Ihre Kurzgeschichte „Am Ende des Dorfes“, die hier „Rosa Frau“ heißt, gelesen. Die Lehrerin hat die überwiegend aus einem Berliner Einwanderer-Ghetto stammenden 14-15jährigen Mitschüler mit starkem orientalischen Hintergrund lediglich die Geschichte lesen lassen und dabei die Vortragenden runter gemacht, sogar eine ausgewiesene Legasthenikerin. Die MitschülerInnen sprechen den typischen Einwanderer-Soziolekt und haben Schwierigkeiten mit reinem Hochdeutsch und scheitern noch an einigen Stellen der Grammatik. Die meisten von Ihnen dürften nie wirklich in einem deutschen Dorf gewesen sein, s.auch
    https://www.focus.de/politik/deutschland/diesterweg-gymnasium-96-muslime-berliner-schule-kaempft-fuer-integration-unter-schwierigsten-umstaenden_id_10048130.html
    Die Lehrerin hat keine Einführung gemacht, auch nicht in die psychiatrischen und soziologischen Hintergründe beleuchtet.

    Ich bin 55 Jahre alt, habe Abitur und Psychologie studiert, jedoch frage ich mich, wann diese Geschichte spielen soll – es scheint kein Telefon zu existieren, die Frau vom Amt wirkt aus heutiger Sicht unterausgebildet, wo ist das allgegenwärtige Jugendamt, dass die Schülerin betreuen müsse, wenn keine Eltern da sind … es ist unklar, wie alt und damit wie reif Sybille ist etc.
    Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ich bewundere Ihre Geschichte und die Kunstfertigkeit, mit der sie geschrieben ist, sehr. Sie gefällt mir sogar, auch wenn dies angesichts des Inhaltes, der bedrückend wirkt, schwer fällt.
    In der Rezension von 2005 s.auch
    https://www.ats20.de/blog/index.php?/archives/202-Kurzgeschichten-fuer-den-Deutschunterricht..html&serendipity[csuccess]=true#feedback wird nicht ausgeschlossen, dass die Geschichte in der 9.Klasse gelesen werden kann, wenn die Geschichte selbst, die Zusammensetzung der Klasse und die Vorbereitung der Lehrkraft zusammenpassen.
    Ich möchte Sie um eine Einschätzung bitten, ob sie dies unter den beschriebenen Umständen auch als sinnvoll erachten würden und ob Sie Jugendliche, wie beschrieben, als Zielgruppe dieser Geschichte sehen. Über Ihre Rückmeldung, ob kurz oder lang, und Ihre Meinung würde ich mich sehr freuen.
    Wenn Sie wollen, können Sie auch anrufen oder mir sagen, wann ich Sie anrufen soll.
    Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche und bedanke mich noch einmal für Ihre nachdenklich machende und zugleich spannend geschriebene Kurzgeschichte.
    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Schwall – 0177-1547953

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