8 Fragen an Jessica Kremser

1. Hast du einen festen „Schreibplatz“ und wenn ja, wie sieht der aus?
Ich wünschte, ich hätte einen! Tatsächlich habe ich nur den Esstisch, das Sofa oder das Bett. Manchmal weiche ich aber zu Freundinnen ins „externe Homeoffice“ aus, um mehr Ruhe zu haben. Wenn ich darüber nachdenke, ob ich gerne eine größere Wohnung hätte, dann komme ich immer zu dem Schluss, dass mir eigentlich nur ein schöner Schreibplatz fehlt.

2. Welches Buch hat dich (in letzter Zeit) besonders berührt/fasziniert?
Girl, Woman, Other von Bernardine Evaristo. Wirklich schlimme Erfahrungen, die die Protagonistinnen machen müssen, stehen direkt neben humorvollen Schilderungen und witzigen Beobachtungen. Alles wird recht lakonisch, ohne Bewertung, aber trotzdem sehr berührend und mit viel Tiefgang von der Autorin geschildert.

3. Hast du dir im Nachhinein schon mal gewünscht, dass du in einem deiner Bücher etwas anders gemacht hättest?
Nein. Die Katze hat immer überlebt, daher bereue ich nichts.

4. Planst du viel voraus oder schreibst du (auch mal) einfach drauf los?
Ich bin eine absoluter drauf-los-Schreiberin und finde es eher schwierig, zu planen und zu strukturieren. Aber manchmal wäre das Planen auf jeden Fall sinnvoller!

5. Wie alt warst du, als du angefangen hast zu schreiben und was war das?
Ein Werk mit dem Titel „Tigi und Kroko“. Ich schätze, da war ich fünf und hatte mir die Buchstaben aus den Schulbüchern meines Bruders selbst beigebracht. Und das sieht man dem Buch auch an 😊

6. Du bist auf einer einsamen Insel gestrandet. Nur einer deiner Charaktere ist dabei. Welchen hättest du gerne an deiner Seite und warum?
Ich hätte Frau Maier ziemlich gerne dabei. Sie wäre eine interessante Gesprächspartnerin, über die es noch vieles herauszufinden gäbe, und sie hat eine sehr beruhigende Ausstrahlung für mich. Die Katze könnte sie ja unter ihrem Mantel auch noch mitschmuggeln, dann hätten wir es nett zu dritt.

7. Wie kommst du auf die Themen deiner Bücher?
Durch mein Umfeld, durch eine Situation, durch ein Gespräch – meistens gibt es irgendeinen kleinen Anlass und die Idee ist in meinem Kopf plötzlich so gut wie fertig.

8. Tipps für Wunsch-Autor*innen, wie man beim Schreiben am Ball bleibt und nicht aufgibt?
Am besten bleibt man am Ball, wenn man etwas schreibt, was einem wirklich selbst Spaß macht und gefällt. Und wenn man sich klar macht, dass jeder geschriebene Satz einen kleinen Schritt vorwärts bedeutet. Es muss nicht immer gleich eine ganze Seite sein! (Nicht einmal eine halbe).

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